EFA European Cup Champion 2018

EFA European Cup Champion 2018

Es war der letzte Titel, welcher den Widnauer Verein in ihrem Palmarès noch fehlte. Mit dem knappen 3:2-Erfolg im Finale über Derbyrivale Diepoldsau krönten die Widnauer ein erfolgreiches Wochenende mit dem EFA-Europacup-Meistertitel.

Langer Weg ins Finale

Dabei musste Widnau auf dem Weg ins Finale einiges einstecken. In fast jedem Spiel gingen die Rheintaler über die volle Satz-Distanz. Gian Kunz und Marco Bognar standen wegen den kurz darauf in den USA stattfindenden Jugendweltmeisterschaften dem Team in Tschechien nicht zur Verfügung. Deshalb befand sich neben Spielertrainer Remo Pinchera auch der Widnauer Routinier Kurt Sieber im Kader. Der 40-jährige sollte auf dem Weg zum Titel noch eine entscheidende Rolle spielen. In der Vorrunde mussten die Widnauer nur gegen das kämpferische Team aus Voerde eine harte Niederlage einstecken. Nach knappem Startdurchgang brachen die Rheintaler moralisch in sich zusammen und konnten gegen die starke Defensive der Deutschen nichts mehr ausrichten. In fast allen übrigen Vorrundenspielen erkämpften sich die Widnauer über die volle Distanz jeweils die wichtigen Punkte. Einzig gegen das unerfahrene Team aus Polen gelang ein glatter 2:0 Sieg.

Grandioser Finaltag

Als Dritter aus der Gruppe B mussten die Widnauer gegen Wünschmichelbach antreten. Diesmal gelang der Start ins Spiel wesentlich besser als noch am Vortag. Gleich mit 2:0 gingen die Rheintaler am Sonntagmorgen in Führung, ehe die deutsche Truppe merklich aufdrehte und sich die folgenden beiden Durchgänge verdient erkämpfte. Auch der allesentscheidende Satz verlief lange ausgeglichen, doch Widnau wusste das Glück geschickt für sich zu erzwingen. Kämpferisch setzten sie sich am Ende mit 3:2 gegen den amtierenden deutschen Vize-Meister durch. Im Halbfinale kurz im Anschluss wartete niemand geringeres als Voerde. Die einzige Mannschaft, gegen welche die Widnauer bisher eine Niederlage einstecken mussten. Und wieder misslang der Start in die Partie komplett. Nach dem verlorenen Startsatz fand Widnau zu seiner gewohnten Stärke und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Nach dem Satzausgleich kam dann im dritten Durchgang der Schock. Yanick Linder erlitt nach grandioser Flugabwehr eine Luxation der rechten Schulter und musste vorzeitig das Feld verlassen. Für ihn kam der 40-jährige Routinier Kurt Sieber auf der rechten Abwehrposition zum Einsatz. Die Angreifer aus Voerde sahen im ehemaligen Widnauer Internationalen ein gefundenes Fressen. Nach nur einem misslungenen Abwehrversuch parierte Sieber in der Flanke jeden Ball und rettete schlussendlich den Widauern den Einzug ins Finale des EFA-Cups.

Rheintaler Derby in Tschechien

Wie es der Zufall so wollte, sollte das Finale im tschechischen Lázně Bohdaneč im Bezirk Okres Pardubice, 100 Kilometer von Prag entfernt, zwischen zwei Rheintaler Mannschaften stattfinden. Diepoldsau eliminierte in einem sensationellen Halbfinale vor grosser Zuschauerkulisse das österreichische Grieskirchen und lief im Finale als amtierender EFA-Cup-Sieger gegen die Widnauer auf. Von Beginn weg war das Endspiel von langen und umkämpften Ballwechseln geprägt. Der Ausgang der Partie war bis zum Schluss nicht vorherzusehen. Zwar konnte Widnau jeweils mit einem Teilerfolg vorlegen, musste dann aber gleich wieder den Satz-Anschluss der Diepoldsauer verkraften. So ging auch das Finale nach hartem Kampf über die volle Distanz. Auch diesmal behielten die Widnauer im entscheidenden Moment die Nerven. Beim Spielstand von 6:5 aus Widnauer Sicht legten sie mit drei Punkten in Serie die Basis für den Titel. Doch die Rheininsler kämpften sich bemerkenswert in den Entscheidungsdurchgang zurück und kamen bis zum 10:9 an die Widnauer heran, bevor der befreiende Punkt durch eine lange Rally zum entscheidenden 11:9 gelang. Die Widnauer Faustballer erringen nach dem grandiosen Weltpokalsieg im Jahr 2015 wieder einen internationalen Titel und den ersten EFA-Cup-Titel in der Vereinsgeschichte.

Widnau mit: Mario Kohler (C), Juliano Fontoura, Jan Meier, Domenic Fehle, Yanick Linder, Kurt Sieber, Remo Pinchera (Spielertrainer), Fabiana Stuppan (Physiotherapeutin)