Wigoltingen zum zweiten Mal Schweizermeister

Wigoltingen zum zweiten Mal Schweizermeister

Am Faustball NLA-Finalevent holen zwei Rheintaler Mannschaften Medaillen. Zwar geht Gold verdientermassen an den alten und neuen Schweizermeister aus Wigoltingen. Aber Widnau und Walzenhausen erspielen sich durch starke Leistungen Silber und Bronze. Diepoldsau kann nicht ganz an die Leistung vom Europacup anknüpfen und muss sich mit dem vierten Platz abfinden.

Dem Favoritenstatus gerecht geworden

Der amtierende Schweizermeister Wigoltingen gab sich im ersten Halbfinalduell gegen Walzenhausen keine Blösse. Zwar haben die Appenzeller in den ersten beiden Sätzen nur knapp einen Teilerfolg verpasst. Nach den verlorenen zwei Startdurchgängen schien jedoch die junge Equipe nicht mehr an einen Sieg zu glauben. Zu stark waren die Thurgauer vor allem in der Defensive. Spielertrainer Cyrill Schreiber musste auf die starke Wigoltinger Defensivleistung mit noch risikoreicheren Angriffen reagieren. Durch das hohe Risiko unterliefen auch immer wieder Eigenfehler. Schlussendlich gelang dem stark aufspielenden Team aus Wigoltingen ein relativ ungefährdeter 4:0 Erfolg.

Widnau schafft Überraschung

Das zweite Halbfinale versprach Spannung pur. Im Erzrivalen-Derby forderte der amtierende Europacup-Sieger aus Diepoldsau den unmittelbaren Nachbarn aus Widnau. Dem Favoritenstatus gerecht werden die Rheininsler zu Beginn des ersten Durchgangs. Auf nassem Terrain machen sie den Nachbaren aus Widnau enormen Druck. Nach dem verlorenen Startsatz fand die Equipe um Kapitän Mario Kohler immer besser ins Spiel. Vor allem Juliano Fontoura überzeugte am Service auf ganzer Linie. Er trug seine Mannschaft bis zum entscheidenden Ballwechsel bei 14:14. Am Service erzielte Fontoura den entscheidenden Punkt zum Teilerfolg. Dieser erwies sich in der Folge als spielentscheidend. Widnau gewann auch die folgenden Teilabschnitte jeweils knapp für sich und zog verdientermassen ins Finale um die Schweizermeisterschaft ein.

Walzenhausen erkämpft sich erste Medaille

Am Sonntag traten in der Früh die Verlierer der Halbfinals vom Samstag gegeneinander an. Walzenhausen erwischte einen Blitzstart ins Spiel gegen Diepoldsau und konnte bis zum Stand von 3:1 Sätzen davonziehen. Bis dahin stand die Defensive der Appenzeller enorm sicher und konnte seinen Spielertrainer Schreiber immer wieder in ausgezeichnete Abschlusspositionen bringen. Danach diktierte aber Diepoldsau wieder das Spiel. Die Rheininsler schienen zu Beginn noch leicht verunsichert, zeigten aber ab dem vierten Durchgang ihr Potenzial. Ihnen gelang der Satzausgleich zum 3:3. Auch im Entscheidungssatz schien zunächst Diepoldsau die Vorteile auf seiner Seite zu haben. Angeführt von einem starken Schreiber gelang nach einem 0:3 Rückstand gelang den Appenzeller eine Fünfpunkteserie. Diesen Vorsprung gaben sie bis zum Satzgewinn nicht mehr aus der Hand und holten sich verdientermassen die Bronzemedaille.

Im grossen Finale forderte der amtierende Schweizermister die Mannschaft aus Widnau. Die Thurgauer dominierten im Startdurchgang. Vor allem die Serviceleistung von Nationalangreifer Ueli Rebsamen setzte die Widnauer Defensive enorm unter Druck. Erst beim Spielstand von 5:10 konnte sich Widnau auf den Gegner einstellen. Sie kämpften sich auf erstaunliche Weise in diesen Satz zurück. Wigoltingen entschied dann jedoch den neunten Satzball beim Spielstand von 13:15 für sich. Die Rheintaler schienen nach dem verlorenen Startdurchgang etwas von der Rolle zu sein. Auch taktische Änderungen in der Defensive erzielten nicht die gewünschte Wirkung. Sie mussten sich auch in den folgenden beiden Durchgängen geschlagen geben und standen mit dem Rücken zur Wand. Im folgenden Satz traten die Rheintaler wieder in der Anfangsaufstellung an und spielten sich in ein Zwischenhoch. Angeführt von Kapitän Kohler bauten sie ihr gewohnt angriffiges Spiel auf und zwangen die Favoriten mit einem Teilerfolg in die Verlängerung. Im folgenden Abschnitt konnten die Thurgauer dann allerdings wieder zulegen. In der entscheidenden Spielphase war Wigoltingen konsequenter und liess Widnau nicht mehr herankommen. Mit 11:8 entschieden sie den fünften Durchgang für sich und holten sich damit verdient den zweiten Meistertitel in Folge.